„Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt".
Diese Worte aus Psalm 26,8 begrüßen den eintretenden Kirchenbesucher am Eingangsportal der Protestantischen Kirche in Weidenthal. Dabei wurde diese Kirche in den Jahren 1862 bis 1864 auf Betreiben des Gemeinderates erbaut und erst 1902 offiziell der „Protestantischen Kultusgemeinde“ zum Besitz übergeben. Seit 1992 steht diese neugotische aus Sandstein erbaute Hallenkirche unter Denkmalschutz. Die gesamte Kirche kommt mit sehr wenig Schmuck und Kunst aus und ist wohl ein schönes Beispiel dafür, was „edle Simplicität“, wie es die Unionsurkunde der Pfälzischen Landeskirche formuliert, im wohltuenden Sinne meinen kann.Besonders seit der Renovierung von 1995 wirkt die Kirche hell und weit, ruhig und einladend.Beim Eintreten fällt der Blick zunächst auf den Altar und die sehr hohe Kanzel, die an der Westseite übereinander angeordnet sind. Der Altar aus Sandstein nimmt die gotischen Spitzbögen des Kirchenbaus auf. Auf ihm steht eine lebensgroße Jesusfigur aus Holz, gestaltet von dem zeitgenössischen Künstler Otto Flath (1906 – 1987). Jesus breitet segnend und einladend die Arme aus, gleichzeitig ist er auch der Gekreuzigte. Auf dem Gewand sind Szenen aus seinem Leben und Wirken abgebildet. Von diesem Christus her erhielt die Kirche im Jahre 2004 ihren jetzigen Namen.Der Taufstein neben dem Altar ist von dem Bildhauer Heinz Siebert im Jahr 1998 aus Sandstein gehauen worden: Aus einem Samenkorn am Fuß erwächst ein Lebensbaum, der eine Dornenkrone trägt, die das Taufbecken bildet. Die Evangelisten-Symbole weisen auf das Neue Testament, 12 Ähren auf das Alte.Auf der Empore ist die Orgel der Werkstatt Louis Voit & Sohn aus Durlach aus dem Jahr 1869 zu bewundern. 1996/97 wurde sie durch den Orgelbauer Gerhard Kuhn aus Esthal restauriert, wobei Orgelprospekt und Disposition in den originalen Zustand versetzt wurden. Damit beherbergt die Kirche ein bemerkenswertes Instrument der Orgelbaukunst des 19. Jahrhunderts.Vom Kirchturm erklingen seit 1950 drei neue Glocken aus der Gießerei Schilling, Heidelberg, mit der Stimmung: c``,as`und f`. Sie tragen als Inschriften Seligpreisungen aus der Bergpredigt.
Literatur:
Die Voit-Orgel der Prot. Kirche Weidenthal, hrsg. Prot. Kirchengemeinde Weidenthal-Frankenstein, 1997.
Unsere Kirche und ihre Glocken. Eine Gabe der Prot. Kirchengemeinde Weidenthal zur Glockenweihe am 9. Juli 1950.
Weidenthal. Geschichte eines Walddorfes, hrsg. Gemeinde Weidenthal, 2. Auflage 1960.